Ein Testbericht im prop. Ich lese schon länger die Testberichte über Segler und komme immer wieder in Versuchung. Aber dieser ist maßgeschneidert für mich: Ein Holz-Bausatz, ein 4-Klappen-Segler, ein großer Einsatzbereich sowohl am Hang als auch in der Ebene, Spannweite 2m: Der rock4K von rs-aero. Definitiv kein Anfängermodell, weder zum Bauen noch zum Fliegen.
Anders als der Testbericht vielleicht vermuten lässt ist das Modell nicht neu sondern wird schon seit ca. 2 Jahren gebaut. Dementsprechend lang ist auch der thread im rc-network mit Berichten und Tipps, auch vom Konstrukteur selbst. Da hat sich schon ein richtiger Fan-Club gebildet. Dort kann man auch die ständige Verbesserung mitverfolgen, der rock4K hat schon sein erstes Facelifting erhalten.
Der rock4K ist eine Weiterentwicklung des rock-it, vor Allem die Allround-Eigenschaften wurden verbessert. Die Bauanleitung und der Bauplan werden im Testbericht besonders gelobt, auch die Passgenauigkeit der laser-geschnittenen Teile, und das Ganze "made in Austria". Wieder einmal wird das Wohnzimmer zur Flugzeugwerft.
Der Aufbau des Rumpfes ist ein Puzzle-Spiel. Alles passt perfekt. Die Rumpf-Teile werden zusammengesteckt wobei die Teile richtig einschnapppen, das Ganze wird ausgerichtet und dann die Kontaktstellen mit dünnflüssigem Sekundenkleber getränkt.
Die Konstruktion ist ausgeklügelt. Ohne die genau beschrifteten Teile und ohne die ausführliche Anleitung wäre ich hilflos. Immer wieder lohnt es sich, die Anleitung zu beachten damit man die richtige Reihenfolge einhält. Z.B. werden die Kabel im "doppelten Boden" verlegt bevor die untere Rumpfbeplankung aufgeklebt wird.
Sehr schnell habe ich mich an das "betreute Bauen" gewöhnt, an das "Lego-Spielen". Dann passt's plötzlich doch nicht so gut, die Anlenkungen der Ruderblätter des V-Leitwerks kommen einander in die Quere. Was ist los, habe ich was falsch gemacht? Andere haben das gleiche Problem gehabt und in Eigeninitiative gelöst. Selber mitdenken und ein bisserl modifizieren ist trotz Allem gefragt. Robert Scheibelhofer hat auch eine Lösung und meint: "du schaffst das schon . . nur nicht kompliziert zu denken beginnen. "
Auch bei den Flächen geht das Lego-Spiel weiter, der Konstrukteur hat sich einige pfiffige Details einfallen lasen.
Jetzt wird auch klar woher die oft gerühmte Steifigkeit der Konstruktion kommt: Eine doppelte Holmverkastung aus Sperrholz, auch die Nasenbeplankung ist aus Sperrholz.
Trotz der gut vorbereiteten Bauteile und der detaillierten Anleitung passieren mir ein paar Hoppalas. Da bricht was, dort summieren sich meine Schlampereien, etwas im Plan übersehen.... Das war noch bei jedem Modell so, geflogen sind sie bisher trotzdem.
Ach, dieser Moment wenn es das erste Mal wie ein Flugzeug aussieht |
Beim Einbau der Wölbklappen-Servos wird es richtig diffizil. Abgesehen davon dass man die Servos nicht verwechseln darf (dei 4 gleichen sind nicht die Flächenservos) gibt es noch genug was man falsch machen kann. Auf dem Bauplan geht sich alles super aus, aber die Servos samt Ruderarmen im Profil unterbringen und die geforderten Ruderwege für die Butterfly-Stellung zu erreichen ist knifflig.
Ich mache mir bereits Gedanken über das Design. Im erwähnten thread gibt es viele Bilder von toll gestylten Modellen. Am wichtigsten ist mir dass die Fluglage gut zu erkennen ist. Das traditionelle weiß, das bei scale-Modellen obligatorisch ist, möchte ich vermeiden. Blau (Himmel) und grün (Vegetation) scheiden ebenfalls aus. Die Farben die ich primär verwenden werde sind gelb und rot. Dem Bausatz liegt auch ein A4-Blatt mit einer Gesamtansicht bei. Ein paar mal kopieren und mit Farbkreiden herum probieren.
Design-Studien |
Ich habe bisher hauptsächlich mit Polyester-Fließ bespannt, mit Folie bin ich nicht so geübt. Daher bastle ich mir einen Übungsflügel aus Rest-Material.
Dann geht es ans wirkliche Bespannen. Das Design ist zwar geplant, aber ich disponiere während des Bespannens um. Auch weil es doch nicht so einfach ist und ich froh bin es so hinzukriegen.
Lob und Dank an den Konstrukteur und an die Bastel-Kollgen im Forum für ihre hilfreichen Tipps und Ermutigungen!
Mit dem Erstflug lasse ich mir ordentlich Zeit bis die Bedingungen passen.
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Anfang März war der Tag auf den ich gewartet habe!
Sonnig, schwacher Wind und schwache Thermik, nicht zu kalt.
Mangels geneigter Wiese (Seewinkel, alles brettel-eben) und mangels Helfer habe ich gleich mit Motor-Unterstützung geworfen.
Bei den ersten Landeanflügen habe ich mich noch nicht getraut die Butterfly-Stellung in Bodennähe zu verwenden und musste ein paar mal durchstarten. Die Gleitleistung ist gewaltig, der Flieger will einfach nicht runter. Und das Flugbild ein Traum! Auch die (später hinzugekommenen) Fliegerkollegen im Verein waren begeistert.
Mein erster 4-Klappen-Segler. Ich werde mich an die Möglichkeiten des Modells heran tasten. Welcome to the next level.
Dank und Lob an den Konstrukteur und an die Community!
Zwischendurch, zwischen den ersten Flügen mit dem Rock4K ein Flug mit dem guten alten Airfish. Steigflug, Vario piepst. Tiefenruder, Motor aus - Vario piepst noch. Einerseits hat der Flieger noch Schwung, andererseits ist das Vario träge und piepst noch nach. Warten bis es zu piepsen aufhört und dann Thermik suchen. piep, piep, piep - es piepst aber lang. piep, piep, piep, es hört nicht auf. Die alte Kiste! Alter schützt vor Thermik nicht....
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