Die hier gezeigte Methode ist eine Kombination aus meiner ursprünglichen Idee (post nr.1) und der in diesem Link beschriebenen "Gurkenzangen-Methode" (danke für den Link, Maistaucher). Die Methode eignet sich auch dazu, vorhandene, unprofilierte Segel nachträglich mit einem Profil auszustatten.
Eine andere, häufiger beschriebene Methode ist die "Schildkröten-Methode" bei der eine Schablone aus Holz (eben die Schildkröte) verwendet wird.
Die Bilder sind bei nicht optimalem Licht mit dem Handy gemacht, ich hoffe man erkennt es trotzdem.
Ich spreche im folgenden von Nähten obwohl die Segel nicht genäht sondern geklebt werden.
Der Worte sind genug gewechselt, nun lasst uns endlich Taten sehen!
1) Die Segel nach Bauplan zuschneiden. Dabei bekommt das Vorliek eine Krümmung. Ich habe auf ca. 1,5m Länge eine Krümmung von 10mm gemacht.
Die Nähte anzeichnen längs derer die Bahnen zusammengeklebt werden sollen. Ich habe 4 Bahnen, also 3 Nähte pro Segel gemacht.
2) Wir beginnen mit der längsten Naht. Zwei Leisten 5x20mm in der Länge der Naht zurecht schneiden und an einem Ende mit tape zusammenkleben. Jetzt haben wir eine Gurkenzange.
3) Das Segel mit doppelseitigem Klebeband an die Schmalseiten der Leisten kleben, das Vorliek kommt auf der Seite zu liegen wo die Leisten zusammengeklebt sind.
(beim Großsegel wäre es egal, aber bei der Fock ist es wichtig, wenn die Tasche für das Vorstag im Vorliek schon hergestellt ist - wie ich es gemacht habe)
4) Traust du dich? Wir schneiden das Segel zwischen den Leisten durch.
Jetzt können wir die Teile auseinander klappen.
5) einen passenden Gegenstand als Abstandhalter zwischen die Leisten klemmen und sie am Achterliek mit einer Klammer zusammen klammern.
Ich verwende dazu Spiralbohrer weil ich diese wie die Orgelpfeifen zur Verfügung habe und daher fein abstufen kann.
Für die erste Naht mit 400mm Länge habe ich einen Bohrer mit 1,5mm Durchmesser genommen.
Der Bohrer befindet sich an der Stelle mit dem größten Profiltiefe, ich habe das bei ca. 1/3 der Nahtlänge gemacht.
6) Jetzt klebe ich einen Streifen Klebesegel drüber.
7) Wir lösen das Segel von den Leisten (und dem doppelseitigen Klebeband).
Bei der ersten Naht geht das noch relativ schwer, bei den folgenenden Nähten immer einfacher weil die Haftfähigkeit des Klebebandes mit der Zeit nachlässt.
Jetzt könnte man auch auf der anderen Seite einen Streifen Klebesegel anbringen.
Wenn man das nur auf einer Seite macht dann bleibt ein Spalt in dem sich Schmutz auf dem Klebesegel ansammelt.
Ich habe es nur einseitig gemacht und lebe mit dem Schmutz.
Puder könnte eine Abhilfe gegen den Schmutz sein (hab ich noch nicht probiert).
Jetzt nehmen wir uns die nächst kürzere Naht vor. Achtung, wenn man Fock und Großsegel herstellt dann kann die nächst kürzere Naht am jeweils anderen Segel sein.
Wieder zu Schritt 2). Wir brauchen von den Leisten nur ein Stückchen abzusägen (wer sich mit der Reihenfolge vertan hat muss neue Leisten zurecht schneiden).
Ich wähle in Schritt 5) einen Spiralbohrer dessen Durchmesser proportional zur Nahtlänge kleiner ist.
8) Fertig!
Kopf, Hals und Schothorn mit Klebesegel verstärken und mit Kauschen (Ösen aus dem Nähbedarf) versehen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, und es segelt hervorragend.
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