Sonntag, 30. September 2007

Senkrecht in den Acker

Der Regen ist vorbei, jetzt ist ein traumhaftes spätsommerlich-herbstliches Wochenende. Morgennebel, Altweibersommer, wärmende Sonnenstrahlen ohne Hitze. Ich habe heute schon Thermikflüge mit dem EasyGlider hinter mir, bin die EasyPiper geflogen und möchte noch ein bisschen Kunstflug mit dem Typhoon üben.

Der Typhoon hebt ab, ich probiere Rücken- und Messerflug, da beginnt der Motor zu rasseln. Gas weg und Landeanflug, wie gehabt. Doch was ist das? Er kippt ab, stürzt in einer immer steileren Schraubenbahn zu Boden und schlägt im Acker ein. Propeller kaputt, Welle verbogen. Der Spinner und die Mutter die den Propeller fixiert sind weg. Das ist seltsam.

Vergiss den Typhoon, wer weiß was da los war. Ich hole die Dewoitine. Kontrolle aller Einstellungen, ich gebe noch Expo auf das Seitenruder. Das scheint sich zu bewähren, denn sie hebt ohne Geschwanzel ab. Eine Runde fliegen, doch auf der gleichen Stelle wie der Typhoon reagiert auch sie nicht mehr auf Steuerbefehle. Sie kippt ab, stürzt in einer immer steileren Schraubenbahn zu Boden und schlägt im Acker ein. Propeller kaputt, Welle verbogen. Baldachin kaputt, Servo-Trägerplate ausgerissen, Servo-Arme abgebrochen, Höhenleitwerk geknickt. Wenigstens hat der GFK-verstärkte Rumpf gehalten und die Flächen sind heil geblieben.

Was zu denken gibt:


  • Vor einer Woche hat es an der selben Stelle einen Absturz nach genau dem gleichen "Strickmuster" gegeben.
  • Es gibt bekanntermaßen massive Störungen auf dem Platz, vor allem im Winterhalbjahr und bei feuchtem Boden.
  • Ich verwende nur mehr PCM-Doppelsuper und habe geglaubt das Problem damit gelöst zu haben.
Und nach erfolgtem Nach-Denken:


  • Wenn ich eh schon den Verdacht habe dass da etwas in der Luft liegt, dann muss ich nicht gleich meinen schönsten Flieger riskieren.
  • Ich habe gewusst dass sie mit der failsafe-Einstellung nicht fliegt. Sie ist bei Gas wegnehmen weggekippt. Das hätte ich beheben sollen.

Um die Erfolgs-Serie zu vervollständigen macht sich am nächsten Tag der Antrieb der EasyPiper mit einem lauten Knall selbständig. Ich kann sie mit schief hängendem Propeller noch landen. Der Rumpf war durch zu viele Reparatuen und Modifikationen geschwächt, ich wollte ihn sowieso neu bauen.








Mai 2008

Die Reparaturen an der Dewoitine sind abgeschlossen. Eigentlich waren es viele Kleinigkeiten. Nicht nur die Motorwelle war verbogen, auch die Spannzange. Diese ersetzt, ein nochmaliger Reichweitentest und auf den Platz!

Sie fliegt wieder! Dann der Moment der Wahrheit: Kann sie segeln? Motor aus - ja, sie fliegt unbeirrt weiter.
Ich habe die EWD mit meiner neuen EWD-Waage eingestellt und Schränkung in die Flächen gebügelt.

Allerdings gibt es noch etwas das nicht passt: Beim Gasgeben zieht sie nach links. Seltsam, am Rumpf habe ich nichts repariert, da sollte noch alles gleich sein?

Absolut windstill, da kommt wieder die EasyPiper dran. Es gibt deutliche Funkstörungen.
Der Fluglehrer meint: "Das ist mit PCM noch nie passiert"
Am Nachmittag sehen wir zu wie der Fluglehrer abhebt, doch in der berühmten Störungsecke beginnt sein Modell plötzlich un-Fluglehrer-artig zu fliegen. Der (Verbrennungs)Motor bleibt stehen, er kann gerade noch im Feld landen: Funkstörung!

Schnell rüste ich die Dewoitine auf 2,4GHz um.

Seitenzug vergrößern (Beilagscheiben, geht ganz leicht mit dem Gewindestangen-Trick).
Es kommt der im Wetterbericht angekündigte starke Wind, Erprobung daher erst nächstes Wochenende.





Fronleichnam, Mai 2008

Endlich wieder einmal windstill, Test des Motor-Seitenzuges.
Besser, aber noch zu wenig. Seitenruder-Korrektur beimischen.
Zu dumm, zu dumm, verkehrt herum!
So ist sie unfliegbar, nur knapp entkomme ich einem weiteren Absturz. Richtig programmieren, fein abstimmen, jetzt passt es!

Die Dewoitine schnurrt wieder über den Flugplatz als wäre nichts gewesen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

hi martin!
was lese ich da??? 3 flieger in einer woche ??!! wo gibt es störungen??
mfg Georg